Route des Zuges Da 18 I 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden
Transport Nr. 5.38 Zug Nr. Da 18 Abfahrt 11.06.1942 von Frankfurt am Main mit insgesamt 1253 Insassen, davon 371 Wiesbadener. Ankunft 13.06.1942 am Zielort Lublin/Majdanek Arbeitsfähige Männer zwischen 15 und 50 Jahren wurden an der Rampe in Lublin selektiert und kamen zur Zwangsarbeit in das KZ Majdanek. Frauen und nicht arbeitsfähige Männer wurden in das Vernichtungslager Sobibor weiter transportiert. Aus dem gesamten Transport sind keine Überlebenden bekannt.

Aktuelles Erinnerungsblatt I

Die Deportation am 10. Juni 1942

10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden

Das Vernichtungslager Sobibór

10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden
10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden Großmarkthalle Frankfurt Main I 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden
Die Großmarkthalle in Frankfurt am Main Die Wiesbadener Jüdinnen und Juden wurden am 10. Juni 1942 zunächst nach Frankfurt am Main verfrachtet. Im östlichen Kellerbereich der Großmarkt-hallen führte man sie mit anderen Opfern der Massendeportation zusammen. Die Großmarkthalle lag verkehrstechnisch günstig zwischen Hafenbahn und Ost-bahnhof. Die zum Zwecke der Deportation angemieteten Kellerräume boten Platz für die Unterbringung von vielen Menschen und waren leicht zu überwachen. Das grausame Geschehen in diesen Räumen war eine Welt für sich. Direkt nebenan ging der tägliche Marktbetrieb weiter. Grundriss der Großmarkthalle FFM mit funktioneller Gliederung; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Bestand hhstaw_461_30983_001]
Verbrennungsöfen Foto: Majdanek Concentration Camp 1944 angeboten von: TIERGRTENSTRASSE 4 ASSOCIATION e.V.
Auf der im Sommer 1943 entstandenen Aufnahme sieht man Zäune, Werkstätten, Unterkünfte und Teile eines Appellplatzes nichts Dramatisches. Was auf den ersten Blick fast wie eine Puppenstuben-Idylle wirkt, ist nicht die bauliche Hülle des eigentlichen Vernich- tungsbetriebes, sondern das Äußere anderer Lagerteile. Das Lager Sobibór wurde ab Anfang 1942 im östlichen Polen auf einem Gelände an einem bereits vorhandenen Gleisabzweig zwischen Chelm und Wlodawa errichtet. Im Mai 1942 begann nach Installation der Gaskammern das Morden.
Das Vernichtungslager Sobibór I 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden
Auskunft darüber, womit sich die Opfer nach ihrer Ankunft im Lager konfrontiert sahen, geben Auszüge aus einem Beitrag der Aufsatzsammlung »Im Schatten von Auschwitz: Spurensuche in Polen, Belarus und der Ukraine«.
»Nachdem ein Zug an der Rampe im Lagerinneren angekommen war, wurden die Deportierten aus den Waggons ins Lager II getrieben. Dort mussten sie sich im Freien entkleiden und ihre Wertsachen an einer „Kasse“ abgeben, die sich im Erdgeschoss des ehemaligen Forsthauses, der Lagerver-waltung, befand. Sämtliches Gepäck der Opfer kam in Magazine gegenüber des Forsthauses, wurde dort […] sortiert und nach Anweis-ungen der SS zum Abtransport für die weitere Verwendung vorbereitet. Schriftstücke und persönliche Dokumente der Opfer wurden verbrannt.
[…] Die übrigen Deportierten wurden, nachdem sie sich im Lager II entkleidet hatten, von dort aus von Trawniki-Männern und unter Aufsicht, zum Teil auch Beteiligung einzelner SS-Männer durch den […] „Schlauch“ zu den Gaskammern getrieben. In der Regel geschah dies nach Geschlechtern getrennt, Kinder gingen mit den Frauen.
Alten Menschen, Kranken, Gebrechlichen und Invaliden, die nicht selbständig laufen konnten, sowie Kindern ohne Begleitung wurde bei ihrer Ankunft mitgeteilt, dass sie in ein „Lazarett“ kämen. Mit Fuhrwerken brachte man sie dann entweder zu den Massengräbern in Lager III oder zu einer Grube östlich davon im Wald und erschoss sie.
[…] Der Zutritt zu den Gaskammern erfolgte nicht ebenerdig, sondern über eine Art Veranda, dies sich entlang des Gebäudes erstreckte. Auf dessen Rückseite befanden sich ebenfalls Türen, durch die die Leichen aus den Kammern gezogen wurden. Bis zu 200 Menschen wurden bei einem Tötungsvorgang in die drei Kammern gesperrt. In einem Schuppen neben dem Gebäude stand ein Motor, dessen Abgase über Rohrleitungen in die Gaskammern geleitet wur-den, sodass die Opfer an den Abgasen erstickten. Dies dauerte etwa 20 – 30 Minuten.« […]
»Im Lager III, dem eigentlichen Vernichtungsbereich, wurden Juden gefangen gehalten, zu deren Ausgaben es gehörte, die Leichen aus den Gaskammern zu entfernen, die Körperöffnungen nach versteckten Wertsachen zu untersuchen, Goldzähne her-ausbrechen sowie später bei der Verbren-nung der Leichen zu helfen.«
10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden
Manche stören sich bereits an dieser Fragestellung. Ein Einwand lautet, jedes geschichtliche Ereignis sei einzigartig. Nicht die Unterschiede zwischen den einschlägigen Geschehnissen seien entscheidend. Entscheidend sei es, versteckte Gemeinsamkeiten zu erkennen, beispielsweise alle Epochen durchkreuzende Muster rassistischen Denkens zu erfassen und zu verstehen. Der Blick zurück auf die Shoah, solle nicht dem »Ranking« des Bösen dienen, sondern dem Versuch, aus der Geschichte zu lernen, wie man neuer Barbarei wirkungsvoll entgegenwirken könne. Das ist ebenso richtig wie falsch: Man kann das eine tun, ohne das andere zu lassen. Man kann die Frage nach der Einzigartigkeit der Shoah mit einem klaren Ja beantworten und die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit trotzdem als Lernfeld nutzen. Ein zweiter Einwand besteht in der Behauptung, die Einzigkeit der Shoah zu hinterfragen, entspreche bereits dem Versuch, den Massenmord an den europäischen Jüdinnen und Juden zu bagatellisieren und kleinzureden. Wer die Shoah als »Vogelschiss«, später gar als »Fliegenschiss« bezeichnet, der will die Shoah tatsächlich als hässliche Nebensache abtun, der will seine rechtsradikale Ignoranz zum Maßstab gesellschaftlichen Handelns erheben. Ganz anderes aber tun Menschen, die Wert auf eine solide Diskussionskultur und ein Mindestmaß an Plausibilität legen. Sie sagen, um beurteilen zu können, ob etwas von seinem Wesen her einzigartig ist, muss man es mit anderem vergleichen. Diese Prüfung ist der Sache nach etwas völlig anderes als eine Relativierung, als die Gleichsetzung von Unterschiedlichem. Ist die Shoah ein einzigartiges Verbrechen? Die Antwort ist ein Ja ohne Wenn und Aber. Die Shoah war kein Völkermord unter oder neben anderen. Manchen reicht als Beleg für diese These der Hinweis: Für den Umfang des Mordens und seine industrielle Durchführung gibt es keine historische Entsprechung. Doch Angaben zu Mord-Mengen und Mord-Techniken taugen allein nicht für eine tragfähige und überzeugende Einordnung. Die Einzigartigkeit der Shoah reicht tiefer. Was sollte man zusätzlich bedenken? Die Lügengeschichte von den »Herren- und Untermenschen« wurde von den Nazis exzessiv exekutiert, um eine neue soziale Ordnung und Wirklichkeit zu schaffen. Sie machten keinen Unterschied zwischen jüdischen Menschen und toter Materie. Leibhaftige, denkende, fühlende, hoffende, planende Wesen vorgeblich »unreinen Blutes« sahen und behandelten die Nazis als wertlose »Abziehbilder« des NS-Klischees vom »hässlichen Juden«. Der Massenmord an den europäischen Jüdinnen und Juden bediente sich der Mittel der Moderne, um eine Herrschaft der Anti-Moderne durchzusetzen. Der Massenmord an den europäischen Juden war Teil des rabiaten Versuchs, eine Welt der Mythen und Legenden als immerwährende, prähistorische Wahrheit zu etablieren.
Ist die Shoah ein einzigartiges Verbrechen?
Die Nazis wollten das Judentum vernichten – rigoros und auf allen Ebenen. Sie wollten das von ihnen erfunden »jüdische Erbgut« mit Stumpf und Stiel ausrotten. Sie wollten einäschern und vergessen machen, was immer Zeugnis jüdischen Lebens, jüdischer Kultur, jüdischer Humanität und jüdischer Liberalität war. Sie wollten die Ideengeschichte der Menschheit umschreiben. Ihr Weltbild und Selbstverständnis sollten Anfang und Ende allen menschlichen Lebens sein. Das NS-Denken und das NS-Handeln waren getrieben von einem überbordenden Größen- und Verfolgungswahn. Das NS-Denken und das NS-Handeln waren getrieben von der hysterischen Vision eines titanischen Endkampfes, der entweder mit der Errichtung eines »tausendjährigen Reiches« oder mit einem vom »Weltjudentum« erzwungenen Höllenritt enden würde. Da konnte es kein »Pardon geben«: Namen wurden zu Nummern eingeschmolzen. An- und abschließend raubte man den Ab-Genummerten das Leben. Die Opfer kamen nicht »zu Tode«, sie wurden ermordet – vorsätzlich, heimtückisch, grausam und aus niederen Beweggründen. Die Täterabsichten, die Ideologie und die Mechanik des NS-Staates waren singulär und werden sich in dieser Form nicht wiederholen. Die Banalität niederer Beweggründe und der Höhenrausch magischen Denkens bildeten eine NS-typische Melange doch in dieser tiefbrauen Mischung schwimmen ohne Frage antisemitische Gedanken- und Handlungsmuster mit, die sowohl früher wie später ihre fürchterliche Wirkung entfal-tet haben. Einige dieser Mechanismen werden unter dem Stichwort »Antisemitismus der Neuzeit« näher beschrieben. Fazit: Vom Besonderen auf das Allgemeine zu schließen, ist auch dem nicht verwehrt, der das Besondere als Besonderes respektiert, ihm seine Einzigartigkeit nicht abspricht. Völlig in die Irre führt im Übrigen die Unterstellung, man könne nicht von der Einzigartigkeit der Shoah reden, ohne die unterschiedlichen Opfer des NS-Regimes in zwei Klassen einzuteilen die Wichtigen und die weniger Wichtigen. Die Wirklichkeit sah schon immer anders aus und ist es noch heute: Man kann der verfolgten und ermordeten Sinti und Roma sowie der verfolgten und ermordeten Jüdinnen und Juden gleichermaßen gedenken. Man kann der verfolgten und ermordeten Christen und Zeugen Jehovas sowie der verfolgten und ermordeten Jüdinnen und Juden gleichermaßen gedenken. Man kann der verfolgten und ermordeten Sozialdemokraten, Kommunisten, Anarchisten, der konservativen und liberalen Regimegegner gedenken – ob jüdisch oder nicht. Man kann der als »geborene Verbrecher und Asoziale«, der als »Krüppel«, »Schwachsinnige«, »Irre« abgestempelten, verfolgten und ermordeten Menschen gedenken – ob jüdisch oder nicht. Man kann der verfolgten und ermordeten Homo-sexuellen gedenken, die als einer »wider- natürlichen Unzucht« verfallene »Volksschäd-linge«, »Triebtäter«, »Sittenstrolche« und »Kinder- schänder« verleumdet wurden – ob jüdisch oder nicht. Das singuläre Verbrechen an den europäischen Juden schmälert und relativiert das den anderen Opfergruppen zugefügte Unrecht um keinen Deut.
10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelasse Wiesbaden
Wiesbaden, Nassauer Volksblatt 6. und 7. April 1934 Fortsetzungsroman »Konzentrationslager«
Der Antisemitismus ist ein Gestaltwandler und Wiedergänger. Seit Jahrtausenden befeuchten Krisen, Konflikte und Katastrophen diesen Saugschwamm der Verschwörungsgedanken. Seit Jahrtausenden nimmt der Antisemitismus tonangebende Glaubenssätze und Ideologien, Erkenntnisse und Deutungsmuster auf, verwandelt das Halbverdaute in Gift und Galle. Manches reicht weit zurück: Der Alleinstellungsanspruch des christlichen Monotheismus lag von Anfang im gnadenlosen Kampf mit seiner mosaischen Herkunft. Die Kirchen-väter und ihre Nachfolger nährten den Hass auf Judas und sein vorgeblich verdammtes Volk immer wieder bis zum Platzen. Auch unchristliche Furcht vor bösen Mächten und Dämonen suchte nach Missetätern und »Brunnen-vergiftern« aus Fleisch und Blut, derer man leicht habhaft werden konnte. Dazu passende Pogrome, Lynchprozesse und Morde kosteten viele Jüdinnen und Juden das Leben. Eine Zeitenwende des Antisemitismus erfolgte gegen Mitte des 19. Jahrhunderts. Zwei Großereignisse wissenschaftlichen Fortschritts verschafften dem Verfolgungswillen neue Nahrung.
Antisemitismus der Neuzeit
Erstens: Am 24. November 1859 veröffentliche Charles Darwin sein Hauptwerk »On the Origin of Species« (Über die Entstehung der Arten). Darwins Thesen von natürlicher Anpassung, von Selektion und Kooperation als Quellen der Arten-vielfalt wurden zu menschenverachtenden Gesell-schaftstheorien zweckentfremdet, die behaupteten, nur die Stärksten und Erfolgreichsten hätte ein Recht auf Überleben und die Pflicht, Schwächere zu unterwerfen, zu dezimieren und zu liquidieren. Was den Starken auszehrt, muss weg. Was mehr kostet als es leistet, muss weg.
Zweitens: Pest und Cholera galten lange als Strafe Gottes oder unabwendbares Schicksal. Den Beweis dafür, dass diese und viele andere Ansteckungskrankheiten nicht durch schlechte Luft und faulendes Wasser entstehen, sondern durch winzige Keime und Erreger verursacht werden, erbrachten systematische naturwissenschaftliche Forschungsar-beit und beiläufige Entdeckungen: Den Erreger der Cholera hat Filippo Pacini erstmals 1854 beschrieben, 1883 wurde er von Robert Koch im Darm von an Cholera Gestorbenen nachgewiesen. 1894 konnte Alexandre E. J. Yersin ein Bakterium als Pestverursacher dingfest machen. Das Wissen über Bakterien, Bazillen, Parasiten war praktisches Wissen. Aus ihm ließen sich wirksame Methoden der Vorbeugung und Krankheitsbehandlung ableiten.
Diese Erfolge beflügelten leider auch brandgefährliche politische Visionen: Was sich im Kleinen (dem Reich der Mikrobiologie und Pharmakologie) praktisch bewährt hatte, sollte auch im größeren Maßstab (der Gesellschaftspolitik) gelten. Tatsächliche Vorgänge auf zellulärer Ebene wurden in Gleichnisse des sozialen Mit- und Gegeneinanders umgedeutet, ungeliebten Mitmenschen wies man ohne Skrupel die Recht- und Schutzlosigkeit von Mikroben zu.
So notierte Adolf Hitler 1924/25 auf Seite 334 seiner Programmschrift »Mein Kampf«: »[Der Jude] ist und bleibt der ewige Parasit, ein Schmarotzer, der wie ein schädlicher Bazillus sich immer mehr ausbreitet, sowie nur ein günstiger Nährboden dazu einlädt. Die Wirkung seines Daseins aber gleicht ebenfalls der von Schmarotzern: wo er auftritt, stirbt das Wirtsvolk nach kürzerer oder längerer Zeit ab.« Auch die antisemitische Wochenzeitschrift »Der Stürmer« bediente sich 1927 dieses Stereotyps, um Jüdinnen und Juden ihr Lebensrecht abzusprechen: »Das jüdische Volk ist das größte Parasitenvolk der Welt. Es ist nicht wert, daß es existiert.«
10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden
Propaganda-Aktion der Wiesbadener SA, 1930; Stadtarchiv Wiesbaden
Tatsache ist: Wer über zwischenmenschliche Konflikte spricht, als handle es sich um Störungen der Körperhygiene oder der Darmflora, wer andere Menschen mit Ungeziefer oder Krankheitskeimen gleichsetzt, der richtet keinen belanglosen Metaphern-Salat an, sondern macht sich brutaler Hetze schuldig. Jüdinnen und Juden sind keine »Bazillen« oder »Parasiten«. Der »gesunde Volkskörper« ist keine lebendige Realität, sondern ein gedankliches Konstrukt von brutaler Gefährlichkeit. Die Gleichsetzung eines »Wir« mit Gesundheit und eines »Nicht-Wir« mit Krankheit, Ansteckung, Verderbnis war in wissenschaftlicher Hinsicht blanker Unsinn und in moralischer Hinsicht höchst verwerflich. Doch bei Moral und Glauben verhielt sich die NS-Ideologie auch in anderer Hinsicht extrem verhaltensauffällig. So sticht ins Auge, mit welcher Skrupellosigkeit sie Anleihen bei theologischen Auferstehungsgedanken machte Man schwärmte von einer »Wiedergeburt« des deutschen Volkes. Adolf Hitler wurde gepriesen als ein von »der Vorsehung auserkorenes«, fast schon höheres Wesen. Das NS-Regime pflegte eine verweltlichte »Messias«-Verehrung. Die Vorgaben »ein Volk«, »ein Reich« steckten dabei die »Gemeinde«-Grenzen ab kein Platz für »Artfremde« und »Abtrünnige«. Zu solchen Glaubensinhalten passte keine frohe Botschaft der Nächstenliebe, sondern allein die Ankündigung der »Ausmerzung« alles Fremden. Heute richten sich viele Hoffnungen, Wunschfantasien und Erwartungen auf die Zukunft der Digitalisierung. Konjunktur hat aber auch die Angst vor »Datenkraken«, »Totalüberwachung«, und »dem Ende der Privatheit«. In solchen Zeiten des Umbruchs ist die Gefahr groß, dass einmal mehr Betrachtungsebenen wild durcheinandergewirbelt werden, Versuche einer mühsamen Einfriedung realer Gefahren ersetzt werden durch eine hochaggressive Legenden-bildung. Die ungeschriebenen Gesetze des strukturellen Antisemitismus sorgten dafür, dass dies jüngst folgende bizarre Gestalt annahm: Personen wie George Soros oder Bill Gates wurden und werden verdächtigt, Agenten des »Great Reset« zu sein Strippenzieher einer geheimen Marionetten- Regierung der ganzen, weiten Welt.
Wie bei den 1903 in Umlauf gebrachten, gefälschten »Protokollen der Weisen von Zion« gilt auch heute zweierlei. Erstens: Man muss Lügen nur oft genug wiederholen und schon werden sie zum »Zitat«, zur allgemein bekannten »Wahrheit«. Zweitens: Besonders glaubwürdig ist, was ein besonders tiefes Bedürfnis befriedigt. Ein solches Bedürfnis ist es, einen Urgrund für alles Schlechte in der Welt zu finden jemanden, dem das »Böse« nutzt, der vom Leid anderer profitiert, jemanden, den man nur liquidieren muss, und alles Elend löst sich in Wohlgefallen auf. Breit verkündete Verdächtigungen und Schuldzuweisungen mögen noch so absurd sein, es finden sich immer hinreichend »Wach-Schafe«, die sie gerne wiederkäuen. Besonders viele Mit-Hasser und Mit-Hetzer kann regelmäßig hinter sich versammeln, wer »Welt- Leid-Verantwortliche« ausdeutet, die einer kleinen gesellschaftlichen Minderheit angehören. Der Antisemitismus ist fruchtbar noch, seine Regenerationskraft ungebrochen. Der Antisemitismus war schon immer eine Farce. Der Antisemitismus ist trotzdem alles andere als lächerlich. Der Antisemitismus ist nicht irgendein »Problem« – für Jüdinnen und Juden ist er mörderisch.
»Im Schatten von Auschwitz: Spurensuche in Polen, Belarus und der Ukraine« , Seiten 87 ff.; Hg. Langebach, Martin; Liever, Hanna, Bonn 2017, BZgA; ISBN 978-3-8389-7167-4. Bildnachweis:Wikipedia
Route des Zuges Da 18 I 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden

Transport Nr. 5.38

Zug Nr. Da 18

Abfahrt 11.06.1942 von Frankfurt am Main mit insgesamt 1253 Insassen, davon 371 Wiesbadener. Ankunft 13.06.1942 am Zielort Lublin/Majdanek. Arbeitsfähige Männer zwischen 15 und 50 Jahren wurden an der Rampe in Lublin selektiert und kamen zur Zwangsarbeit in das KZ Majdanek. Frauen und nicht arbeitsfähige Männer wurden in das Vernichtungslager Sobibor weiter transportiert. Aus dem gesamten Transport sind keine Überlebenden bekannt.

Die Deportation

am 10. Juni 1942

10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden
10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelasse Wiesbaden 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden Großmarkthalle Frankfurt Main I 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden

Die Großmarkthalle

in Frankfurt am Main

Die Wiesbadener Jüdinnen und Juden wurden am 10. Juni 1942 zunächst nach Frankfurt am Main verfrachtet. Im östlichen Kellerbe- reich der Großmarkthallen führte man sie mit anderen Opfern der Massendeportation zusammen.

Das Vernichtungslager Sobibór

Auf der im Sommer 1943 entstandenen Aufnahme sieht man Zäune, Werkstätten, Unterkünfte und Teile eines Appellplatzes – nichts Dramatisches. Was auf den ersten Blick fast wie eine Puppenstuben-Idylle wirkt, ist nicht die bauliche Hülle des eigentlichen Vernich- tungsbetriebes, sondern das Äußere anderer Lagerteile. Das Lager Sobibór wurde ab Anfang 1942 im östlichen Polen auf einem Gelände an einem bereits vorhandenen Gleisabzweig zwischen Chelm und Wlodawa errichtet. Im Mai 1942 begann nach Installation der Gaskammern das Morden.
Das Vernichtungslager Sobibór I 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden
Verbrennungsöfen Foto: Majdanek Concentration Camp 1944 angeboten von: TIERGARTENSTRASSE 4 ASSOCIATION e.V.
10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden
Die Großmarkthalle lag verkehrstechnisch günstig zwischen Hafen-bahn und Ostbahnhof. Die zum Zwecke der Deportation angemieteten Kellerräume boten Platz für die Unterbringung von vielen Menschen und waren leicht zu überwachen. Das grausame Ge-schehen in diesen Räumen war eine Welt für sich. Direkt nebenan ging der tägliche Marktbetrieb weiter.
Grundriss der Großmarkthalle FFM mit funktioneller Gliederung; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Bestand hhstaw_461_30983_001]
Auskunft darüber, womit sich die Opfer nach ihrer Ankunft im Lager konfrontiert sahen, geben Auszüge aus einem Beitrag der Aufsatzsammlung »Im Schatten von Auschwitz: Spurensuche in Polen, Belarus und der Ukraine«.
»Nachdem ein Zug an der Rampe im Lagerinneren angekommen war, wurden die Deportierten aus den Waggons ins Lager II getrieben. Dort mussten sie sich im Freien entkleiden und ihre Wertsachen an einer „Kasse“ abgeben, die sich im Erdgeschoss des ehemaligen Forsthauses, der Lagerverwaltung, befand. Sämtliches Gepäck der Opfer kam in Magazine gegenüber des Forsthauses, wurde dort […] sortiert und nach Anweis- ungen der SS zum Abtransport für die weitere Verwendung vorbereitet. Schriftstücke und persönliche Dokumente der Opfer wurden verbrannt.
Alten Menschen, Kranken, Gebrechlichen und Invaliden, die nicht selbständig laufen konnten, sowie Kindern ohne Begleitung wurde bei ihrer Ankunft mitgeteilt, dass sie in ein „Lazarett“ kämen. Mit Fuhrwerken brachte man sie dann entweder zu den Massengräbern in Lager III oder zu einer Grube östlich davon im Wald und erschoss sie. […] Die übrigen Deportierten wurden, nachdem sie sich im Lager II entkleidet hatten, von dort aus von Trawniki- Männern und unter Aufsicht, zum Teil auch Beteiligung ein- zelner SS-Männer durch den […] „Schlauch“ zu den Gaskam- mern getrieben. In der Regel geschah dies nach Geschlechtern getrennt, Kinder gingen mit den Frauen. […] Der Zutritt zu den Gaskammern erfolgte nicht ebenerdig, sondern über eine Art Veranda, dies sich entlang des Gebäu- des erstreckte. Auf dessen Rückseite befanden sich ebenfalls Türen, durch die die Leichen aus den Kammern gezogen wur-den. Bis zu 200 Menschen wurden bei einem Tötungsvorgang in die drei Kammern gesperrt. In einem Schuppen neben dem Gebäude stand ein Motor, des-sen Abgase über Rohrleitungen in die Gaskammern geleitet wurden, sodass die Opfer an den Abgasen erstickten. Dies dauerte etwa 20 – 30 Minuten.« […] »Im Lager III, dem eigentlichen Vernichtungsbereich, wurden Juden gefangen gehalten, zu deren Ausgaben es gehörte, die Leichen aus den Gaskammern zu entfernen, die Körperöffnungen nach versteckten Wertsachen zu untersuchen, Goldzähne herausbrechen sowie später bei der Verbrennung der Leichen zu helfen.«
10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden 10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden
Wiesbaden, Nassauer Volksblatt 6. und 7. April 1934 Fortsetzungsroman »Konzentrationslager«
Der Antisemitismus ist ein Gestaltwandler und Wiedergänger. Seit Jahrtausenden befeuchten Krisen, Konflikte und Katastrophen diesen Saugschwamm der Verschwörungsgedanken. Seit Jahrtausenden nimmt der Antisemitismus tonangebende Glaubenssätze und Ideologien, Erkenntnisse und Deutungsmuster auf, verwandelt das Halbverdaute in Gift und Galle. Manches reicht weit zurück: Der Alleinstellungsanspruch des christlichen Monotheismus lag von Anfang im gnadenlosen Kampf mit seiner mosaischen Herkunft. Die Kirchen-väter und ihre Nachfolger nährten den Hass auf Judas und sein vorgeblich verdammtes Volk immer wieder bis zum Platzen.

Antisemitismus der Neuzeit

Erstens: Am 24. November 1859 veröffentliche Charles Darwin sein Hauptwerk »On the Origin of Species« (Über die Entstehung der Arten). Darwins Thesen von natürlicher Anpassung, von Selektion und Kooperation als Quellen der Artenvielfalt wurden zu menschen- verachtenden Gesell-schaftstheorien zweckentfremdet, die behaupte- ten, nur die Stärksten und Erfolgreichsten hätte ein Recht auf Überleben und die Pflicht, Schwächere zu unterwerfen, zu dezimieren und zu liquidieren. Was den Starken auszehrt, muss weg. Was mehr kostet als es leistet, muss weg.
Auch unchristliche Furcht vor bösen Mächten und Dämonen suchte nach Missetätern und »Brunnenvergiftern« aus Fleisch und Blut, derer man leicht habhaft werden konnte. Dazu passende Pogrome, Lynchprozesse und Morde kosteten viele Jüdinnen und Juden das Leben. Eine Zeitenwende des Antisemitismus erfolgte gegen Mitte des 19. Jahrhunderts. Zwei Großereignisse wissenschaftlichen Fortschritts verschafften dem Verfolgungswillen neue Nahrung.
Zweitens: Pest und Cholera galten lange als Strafe Gottes oder unabwendbares Schicksal. Den Beweis dafür, dass diese und viele andere Ansteckungskrankheiten nicht durch schlechte Luft und faulendes Wasser entstehen, sondern durch winzige Keime und Erreger verursacht werden, erbrachten systematische naturwissenschaftliche Forschungsar-beit und beiläufige Entdeckungen: Den Erreger der Cholera hat Filippo Pacini erstmals 1854 beschrieben, 1883 wurde er von Robert Koch im Darm von an Cholera Gestorbenen nachgewiesen. 1894 konnte Alexandre E. J. Yersin ein Bakterium als Pestverursacher dingfest machen. Das Wissen über Bakterien, Bazillen, Parasiten war praktisches Wissen. Aus ihm ließen sich wirksame Methoden der Vorbeugung und Krankheitsbehandlung ableiten. Diese Erfolge beflügelten leider auch brandgefährliche politische Visionen: Was sich im Kleinen (dem Reich der Mikrobiologie und Pharmakologie) praktisch bewährt hatte, sollte auch im größeren Maßstab (der Gesell- schaftspolitik) gelten. Tatsächliche Vorgänge auf zellulärer Ebene wurden in Gleichnisse des sozialen Mit- und Gegeneinanders umgedeutet, ungeliebten Mitmen- schen wies man ohne Skrupel die Recht- und Schutzlosigkeit von Mikroben zu. So notierte Adolf Hitler 1924/25 auf Seite 334 seiner Programmschrift »Mein Kampf«: »[Der Jude] ist und bleibt der ewige Parasit, ein Schmarotzer, der wie ein schädlicher Bazillus sich immer mehr ausbreitet, sowie nur ein günstiger Nährboden dazu einlädt. Die Wirkung seines Daseins aber gleicht ebenfalls der von Schmarotzern: wo er auftritt, stirbt das Wirtsvolk nach kürzerer oder längerer Zeit ab.« Auch die antisemitische Wochenzeitschrift »Der Stürmer« bediente sich 1927 dieses Stereotyps, um Jüdinnen und Juden ihr Lebensrecht abzusprechen: »Das jüdische Volk ist das größte Parasitenvolk der Welt. Es ist nicht wert, daß es existiert.«
10. Juni 1942 I Juden-Deportation Wiesbaden I Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden
Tatsache ist: Wer über zwischenmenschliche Konflikte spricht, als handle es sich um Störungen der Körperhygiene oder der Darmflora, wer andere Menschen mit Ungeziefer oder Krankheitskeimen gleichsetzt, der richtet keinen belanglosen Metaphern-Salat an, sondern macht sich brutaler Hetze schuldig. Jüdinnen und Juden sind keine »Bazillen« oder »Parasiten«. Der »gesunde Volkskörper« ist keine lebendige Realität, sondern ein gedankliches Konstrukt von brutaler Gefährlichkeit. Die Gleichsetzung eines »Wir« mit Gesundheit und eines »Nicht-Wir« mit Krankheit, Ansteckung, Verderbnis war in wissenschaftlicher Hinsicht blanker Unsinn und in moralischer Hinsicht höchst verwerflich. Doch bei Moral und Glauben verhielt sich die NS-Ideologie auch in anderer Hinsicht extrem verhaltensauffällig. So sticht ins Auge, mit welcher Skrupellosigkeit sie Anleihen bei theologischen Auferstehungs- gedanken machte Man schwärmte von einer »Wiedergeburt« des deutschen Volkes. Adolf Hitler wurde gepriesen als ein von »der Vorsehung auserkorenes«, fast schon höheres Wesen. Das NS-Regime pflegte eine verweltlichte »Messias«-Verehrung. Die Vorgaben »ein Volk«, »ein Reich« steckten dabei die »Gemeinde«- Grenzen ab – kein Platz für »Artfremde« und »Abtrünnige«. Zu solchen Glaubensinhalten passte keine frohe Botschaft der Nächstenliebe, sondern allein die Ankündigung der »Ausmerzung« alles Fremden. Heute richten sich viele Hoffnungen, Wunschfantasien und Erwartungen auf die Zukunft der Digitalisierung. Konjunktur hat aber auch die Angst vor »Datenkraken«, »Totalüberwachung«, und »dem Ende der Privatheit«. In solchen Zeiten des Umbruchs ist die Gefahr groß, dass einmal mehr Betrachtungsebenen wild durcheinandergewirbelt werden, Versuche einer mühsamen Einfriedung realer Gefahren ersetzt werden durch eine hochaggressive Legendenbildung. Die ungeschriebenen Gesetze des strukturellen Antisemitismus sorgten dafür, dass dies jüngst folgende bizarre Gestalt annahm: Personen wie George Soros oder Bill Gates wurden und werden verdächtigt, Agenten des »Great Reset« zu sein Strippenzieher einer geheimen Marionetten-Regierung der ganzen, weiten Welt.
Wie bei den 1903 in Umlauf gebrachten, gefälschten »Protokollen der Weisen von Zion« gilt auch heute zweierlei. Erstens: Man muss Lügen nur oft genug wiederholen und schon werden sie zum »Zitat«, zur allgemein bekannten »Wahrheit«. Zweitens: Besonders glaubwürdig ist, was ein besonders tiefes Bedürfnis befriedigt. Ein solches Bedürfnis ist es, einen Urgrund für alles Schlechte in der Welt zu finden jemanden, dem das »Böse« nutzt, der vom Leid anderer profitiert, jemanden, den man nur liquidieren muss, und alles Elend löst sich in Wohlgefallen auf. Breit verkündete Verdächtigungen und Schuldzuweisungen mögen noch so absurd sein, es finden sich immer hinreichend »Wach-Schafe«, die sie gerne wiederkäuen. Besonders viele Mit-Hasser und Mit-Hetzer kann regelmäßig hinter sich versammeln, wer »Welt-Leid-Verantwortliche« ausdeutet, die einer kleinen gesellschaftlichen Minderheit angehören. Der Antisemitismus ist fruchtbar noch, seine Regenerationskraft ungebrochen. Der Antisemitismus war schon immer eine Farce. Der Antisemitismus ist trotzdem alles andere als lächerlich. Der Antisemitismus ist nicht irgendein »Problem« – für Jüdinnen und Juden ist er mörderisch.

Ist die Shoah ein einzigartiges Verbrechen?

Die Antwort ist ein Ja ohne Wenn und Aber. Für den Umfang des Mordens und seine industrielle Durchführung gibt es keine historische Entsprechung. Die Nazis wollten das von ihnen erfundene »jüdische Erbgut« mit Stumpf und Stiel ausrotten. Die Nazis wollten einäschern und vergessen machen, was immer Zeugnis jüdischen Lebens, jüdischer Kultur, jüdischer Humanität und jüdischer Liberalität war. Das NS-Denken und das NS-Handeln waren getrieben von der hysterischen Vision eines titanischen Endkampfes, der entweder mit der Errichtung eines »tausendjährigen Reiches“ oder mit einem vom »Weltjudentum« erzwungenen Höllenritt enden würde.
Der vollständige Text
»Im Schatten von Auschwitz: Spurensuche in Polen, Belarus und der Ukraine« , Seiten 87 ff.; Hg. Langebach, Martin; Liever, Hanna, Bonn 2017, BZgA; Bildnachweis:Wikipedia